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Ab 01.07.26: QPR ambulant – was kommt auf mich zu?

Pflegecampus Expertenteam
08. Oktober 2025 7 min
Ab 01.07.26: QPR ambulant – was kommt auf mich zu? Die neue QPR ambulant – 300 Seiten, die es in sich haben
Das Prüfteam hat sich angekündigt. Sind Sie vorbereitet? Mit der neuen QPR zählt vor allem eins: Wirkt Ihre Versorgung beim Klienten? Statt Dokumentation stehen Ergebnisqualität, zufällig ausgewählte Fälle und das Fachgespräch im Mittelpunkt. Bewertet wird kompakt in vier Stufen – sichtbar werden vor allem risikobehaftete oder folgenrelevante Defizite. Kurz: Weniger Häkchen, mehr Nachweis echter Wirkung.


 

Für wen die QPR ambulant 2026 gilt

Die neue Richtlinie schafft eine einheitliche Grundlage für alle Prüfungen in der ambulanten Pflege. Sie betrifft nicht nur die allgemeine ambulante Versorgung, sondern auch die außerklinische Intensivpflege und die psychiatrische häusliche Krankenpflege.


Was prüft die neue QPR ambulant konkret?

Mit der QPR 2026 verschiebt sich der Fokus: Statt rein formaler Bewertungen rückt stärker in den Vordergrund, ob Strukturen und Abläufe im Alltag tatsächlich funktionieren und die Versorgung für Pflegebedürftige sicher ist.
Für ambulante Dienste bedeutet das: Entscheidend ist nicht das perfekte Formular, sondern dass Prozesse verständlich, nachvollziehbar und wirksam gestaltet sind.


Wie die Qualitätsprüfung ab 2026 praxisnäher wird

Die Prüfung soll künftig ein realistischeres Bild des Versorgungsalltags zeigen. Deshalb ist der Ansatz der Stichprobe neu – mit unterschiedlichen Pflegegraden, Einschränkungen und Versorgungsarten.
Auch die Bewertung selbst wird praxisnäher: Maßstab ist nicht mehr die Form, sondern die Wirksamkeit der Versorgung. Entscheidend ist, ob Maßnahmen erkennbar zu stabiler, sicherer und bedarfsgerechter Pflege führen.


Das Fachgespräch rückt ins Zentrum

Ein Kernstück der neuen QPR ist das Fachgespräch. Prüfer treten dabei direkt mit den Mitarbeitenden in den Austausch, um zu verstehen, wie Abläufe tatsächlich funktionieren. Die Dokumentation bleibt wichtig, ersetzt aber nicht die praktische Erläuterung.
Gefragt sind klare Zusammenhänge: Ziele – Maßnahmen – Beobachtungen – Risikosteuerung.
Es geht nicht darum, was „auf dem Papier steht“, sondern darum, warum etwas getan wird und mit welchem Ergebnis.


Neuer Fokus – Wirksamkeit vor Formalien

Die QPR 2026 setzt den Schwerpunkt auf wirksame Versorgung. Strukturen und Prozesse sind kein Selbstzweck, sondern Mittel, um Pflegeergebnisse zu sichern. Die reine Strukturprüfung verliert an Gewicht.
Neu ist außerdem: Pflegedienste sollen Überforderung bei pflegenden Angehörigen früh erkennen, ansprechen und passende Unterstützungsangebote initiieren. Ziel ist eine stabile, möglichst lange häusliche Versorgung.


Qualitätsmanagement und Risikoerkennung

Auch das Qualitätsmanagement wird neu gewichtet. Gefordert sind Strategien, um Risiken früh zu erkennen, zu bewerten und gezielt gegenzusteuern.
Dazu gehört, Mitarbeitende aktiv in Verbesserungsprozesse einzubeziehen: Auffälligkeiten melden, Ursachen analysieren, Maßnahmen umsetzen und deren Wirkung überprüfen.
Unterstützung bieten bewährte QM-Instrumente wie Fallbesprechungen, Audits, Kennzahlen, SOPs und Fehlermanagement.
Kurz gesagt: Qualität entsteht dort, wo Risiken sichtbar gemacht, Verantwortlichkeiten klar geregelt und Verbesserungen konsequent umgesetzt werden.


Ergebnisqualität, Angehörige und digitale Nachvollziehbarkeit

Neben Strukturen und Prozessen bewertet die neue QPR künftig stärker die Ergebnisqualität – also, ob Pflegeziele tatsächlich erreicht werden.
Auch die Einbindung von Angehörigen und die Förderung der Selbstbestimmung fließen stärker in die Bewertung ein.
Digitale Systeme können helfen, Abläufe transparent und prüfsicher zu gestalten: etwa durch automatische Erinnerungen im QM, nachvollziehbare Dokumentationsketten oder strukturierte Fortbildungsnachweise.


Was bedeutet das für Ihren Alltag?

Für ambulante Dienste heißt das: Qualität muss im Alltag erkennbar sein.
Mitarbeiter brauchen Sicherheit in Abläufen, und das QM darf nicht nur auf dem Papier existieren. Wer die Vorbereitung erst kurz vor Inkrafttreten beginnt, gerät unter Druck – wer allerdings früh startet, kann Schritt für Schritt Strukturen anpassen und Routinen festigen.


Wie Sie sich auf die neue MD-Prüfung vorbereiten

Mit Pflegecampus bereiten Sie Ihr Team gezielt auf die QPR ambulant 2026 vor – praxisnah, fundiert und entlastend:

  • Live-Webinare mit Experten, die die neuen Prüfinhalte Schritt für Schritt erläutern
  • Checklisten und QM-Impulse, um Strukturen gezielt zu überprüfen
  • Lernformate für Mitarbeiter, die Sicherheit im Alltag geben

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt: Wenn Teams typische Prüfsituationen – etwa ein Fachgespräch zur Wunddokumentation – gemeinsam durchspielen, wächst nicht nur das Wissen, sondern auch das Vertrauen, im Ernstfall souverän zu reagieren. Genau das wollen die Prüfer künftig sehen: gelebte Qualität im Alltag.

Fazit

Die neue QPR ambulant markiert einen klaren Kurswechsel: weg von Formalien, hin zu Person-zentrierter, wirkungsorientierter Qualität.
Entscheidend ist nicht nur, was dokumentiert wird, sondern was in der Versorgung ankommt – nachvollziehbar, überprüfbar und lebendig im Alltag.

Noch sind es einige Monate bis zum 1. Juli 2026. Wer jetzt beginnt, kann die Umstellung ruhig und professionell gestalten – und dem Prüfteam später gelassen begegnen.


Bereiten Sie sich jetzt vor

    Häufig gestellte Fragen zur neuen QPR ambulant 2026

    Wann tritt die neue QPR ambulant in Kraft?

    Ab dem 1. Juli 2026 – dann gelten bundesweit die neuen Prüfkriterien für ambulante Dienste.

    Wer führt die Prüfungen durch?

    Wie bisher: der Medizinische Dienst (MD) im Auftrag der Pflegekassen, sowie die Careproof GmbH als Prüfdienst der PKV.

    Was ändert sich bei den Bewertungskriterien?

    Künftig gibt es vier Kategorien – von keine Auffälligkeiten bis Defizit mit negativen Folgen. Bewertet wird, ob Mängel tatsächliche Risiken für Pflegebedürftige bergen.

    Wie stark wird Hygiene geprüft?

    Deutlich stärker als bisher. Gefordert sind gelebte Hygienestandards, aktuelle Schulungsnachweise und klare Umsetzung im Alltag.

    Wie können sich ambulante Dienste vorbereiten?

    Durch gezielte Fortbildungen, strukturierte QM-Arbeit und regelmäßige Team-Trainings. Pflegecampus bietet dafür praxisnahe Webinare, Checklisten und E-Learning-Kurse.

    Welche Rolle spielen die Pflegebedürftigen selbst?
    Ihre Erfahrungen und Wünsche fließen künftig stärker in die Bewertung ein – über Interviews und Beobachtungen.

    Müssen sich Pflegekräfte auf neue Dokumentationspflichten einstellen?

    Nein. Entscheidend ist, dass vorhandene Unterlagen plausibel, aktuell und im Alltag anwendbar sind.

    Wie können Einrichtungen die Änderungen intern vermitteln?

    Empfohlen sind interne Schulungen, kurze Lerneinheiten oder Workshops. Pflegecampus bietet dafür praxisnahe Lernmodule zur Vorbereitung auf das Fachgespräch.

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